Hier ist ein kurzes Video über meine Reise im Sommer 2018 zu Cart-Ruts in Frankreich und Spanien zu sehen :
https://www.youtube.com/watch?v=4aWGja4c04k
Eine Annäherung an ein archäologisches Mysterium
Im Vergleich zu den Nachbarländern Spanien und Italien bietet Frankreich nicht diese
Quantität an Arealen mit Cart-Ruts, aber dafür gibt es sehr interessante Spuren, wie zum
Beispiel die „Römerstraße“ bei Sigean.
Hier ist ein kurzes Video über meine Reise im Sommer 2018 zu Cart-Ruts in Frankreich und Spanien zu sehen :
https://www.youtube.com/watch?v=4aWGja4c04k
Ungefähr 25 Kilometer westlich von Marseille, am Meer gelegen, finden sich bei La Couronne in der Nähe des Leuchtturms einige Areale mit Cart-Ruts.
Das größte dieser Areale erinnert (wie z.B. Clapham Junction, Malta) an einen Rangierbahnhof mit vielen Gleisen und Weichen.
2023 entdeckte ich im Netz Cart-Ruts im Raum Salon-de-Provence, ca. 40 km nördlich von La Couronne.
Wo diese gut erhaltene Spur zu finden ist, ist mir nicht bekannt.
https://izofatov.livejournal.com/191669.html
Steinspur bei Salon-de-Provence
Eine sehr interessante Stelle ! Über einen kleinen Fluss führt eine historische römische Brücke, Le Pont Flavien.
Von beiden Seiten führen nun Felsengeleise zur Brücke hin und die Vermutung drängt sich auf, daß dies alles doch ein Werk der Römer ist.
Allerdings fällt beim näheren Betrachten auf, dass die Felsengeleise kurz vor der Brücke enden und auch auf der Brücke als solche nicht mehr erkennbar sind.
Eine „Römerstraße“ vom Feinsten !
Hier ist eine ca. 30 m lange Spur freigelegt worden, die, so wird es vor Ort erklärt, ein Teil der Via Domitia ist.
Sehr sauber und elegant ziehen sich die Spuren durch den festen und massiven Kalkstein.
Allerdings halte ich die Aussage der Archäologie, dass dies ein Teil der Römerstraße Via Domitia ist, für falsch.
Die uns wirklich bekannten Römerstraßen waren aufwendig gebaute gepflasterte Wege und unterscheiden sich somit gänzlich von diesen Spuren im Fels.
Auch liegen diese Spuren hier im Hinterland der Küste und somit sicherlich auch abseits der wirklichen Römerstraße, die von Rom entlang des Mittelmeeres bis nach Cádiz führte.
Ein weiterer und gewichtiger Grund für meine Aussage ist der, dass ähnliche Spuren, die im Mittelmeerraum zu finden sind, auf einigen Arealen (z.B. Malta und Sardinien) von offensichtlich später angelegten Nekropolen unterbrochen worden sind. Und diese Begräbnisstätten werden in eine Zeit von bis zu 4.000 Jahren v. Chr. datiert !
Ein weiterer Grund gegen die These der Archäologen ist der, dass sich einige Kilometer weiter im Süden, am Col de Panissars, an der Grenze zu Spanien, eine weitere, extrem erodierte Spur im Fels findet, die eine andere Spurbreite aufweist als diese hier bei Sigean.
Dank neu gefundener Informationen im Netz gibt es nicht weit von Sigean 03 A
eine weitere Stelle mit Spuren.
Die Koordinaten : 43° 1′ 32.97″ N 2° 56′ 40.85″ O
Gleich westlich von Saverne im Elsaß (nach einigen S-Kurven gibt es einen Parkplatz und von da sind es vielleicht nur 5 Minuten Fußweg) finden sich am Fuße schöner Sandsteinklippen vermutlich freigelegte und gut erhaltene Spuren. Dieses Areal erinnerte mich an einen Bahnhof, mehrere Gleise auf einem niedrigeren Niveau als der „Bahnsteig“.
Im Sommer 2020 konnte ich diese Spur besuchen. Auffällig war die Steinbearbeitung am Felshang, bei der ich erstmalig grobe Spuren möglicher Meißelarbeiten gesehen habe.
Für gewöhnlich finden sich solche Hinweise nicht, sondern eher glatte und geschmeidige Partien im Gestein, die Fragen nach der verwendeten Technologie aufkommen lassen.
Die Wagenspuren an sich sind sauber im Sandstein eingeschnitten und weisen wie immer mittig keine Spuren von Zugtieren auf.
Zu beobachten ist eine einzelne, wie aus dem Zusammenhang gerissene Spur, deren Sinn verborgen bleibt.
Nicht weit von Le Perthus, nahe der Grenze zu Spanien, finden sich in vermutlich römischen Ruinen auf einer Länge von ca. 20 m stark verwitterte Spuren.
Nördlich von Raon-lés Leau in den nördlichen Vogesen, circa 2 km Luftlinie enfernt, findet sich im Wald ein aus ziemlich ebenen Natursteinen gepflasterter Weg, der sehr präzis eingeschnittene Spuren aufweist.
Diese Präzision erscheint mir sehr rätselhaft ; wie können auf den Steinen diese exakten Linien entstehen, wenn immer und immer wieder Wagen darüber rumpeln ?
Zwischen Avignon und Marseille, nicht weit von Saint-Chamas (02) entfernt, erhebt sich direkt bei Lamanon aus der Ebene ein kleineres Sandsteinmassiv.
In diesen Felsen finden sich zahlreiche eingearbeitete Räume, Nischen und Treppen.